Helia.antha in Norway

Montag, August 06, 2007

Hi Ihr Lieben,

bin gut in Estlnd angekommen und genieße den deutlich geringeren Stress. Nachdem ich die letzte Woche mehr als hart gearbeitet habe (von Di 6:30 Uhr bis Freitag Mitternacht genau 7h geschlafen!) und leider gar nicht gefeiert habe, ist die Exkursion mit der Jenaer Uni echt angenehm!

Dann laßt es Euch mal gut gehen und genießt das tolle Wetter!
Bis bald :)

Freitag, Juli 27, 2007

Hei, hei,

danke für die vielen lieben Geburtstagsgrüße und guten Wünsche!!!!
Mein Geburtstsag in nördlichen Gefilden war arbeidsam, aber trotzdem sehr schön, dank einiger guter Freunde aus Bergen und natürlich hat es mich sehr überrascht, wie viele an mich gedacht haben. Danke nochmal!
Mir geht es gut hier oben, der Kurs an dem ich teilnehme ist spannend und hält alle auf Trab! Er gibt wenig Zeit zur Entspannung und für soziale Dinge, aber immerhin hat er mir die Möglichkeit gegeben, überhaupt erstmal in so nördliche Gefilde zu gelangen und all diese Atemberaubende Natur zu erleben! Letzte Woche waren wir auf hoher See und haben sogar die 80° Nord Grenze überschritten! Vom Schneehuhn bis zum Wal haben wir igentlich auch alles gesehen, was es an großen Tieren zu sehen gab....was will man mehr??? ;)
Jetzt heißt es arbeiten, arbeiten, arbeiten und nächste Woche Sonntag gehts dann auf Großexkursion nach Estland!
Bis dahin,
ganz liebe Grüße :)
Adventdalen (mit Eisbär)

Samstag, Mai 05, 2007

Fahrradtour mit Besuch im Arboretum

Heute also mal wieder ein freier Tag seid längerer Zeit. Ausgeschlafen und ausgiebig gefrühstückt habe ich noch ein paar Leute versucht davon zu überzeugen, mich auf der Fahrradtour zum Arboretum (http://www.uib.no/arboretet/index.shtml) zu begleiten. Heute sollte der letzte schöne Tag sein, soweit die Wettervorhersage in der Lage ist Vorhersagen zu machen und darum dachte ich mir diesen Tag nutzen zu müssen. Leider waren die meisten Leute etwas anderer Meinung über die Bedeutung des Wortes nutzen und wollten lieber hinter ihrem Schreibtisch hocken bleiben und morgen eine Pause machen. Das Argument mit der schlechten Wettervorhersage half auch nichts und so machte ich mich alleine auf den Weg.

So richtig genau wusste ich ja nicht, wo es lang geht, aber soweit reichen meine norwegischen Sprachkenntnisse inzwischen ja doch, dass ich in der Lage bin nach dem Weg zu fragen und auch die Antwort zu verstehen. So schwer war es auch gar nicht zu finden, musste nur 3 Mal nach dem Weg fragen und nach einer guten Stunde (vielleicht auch etwas mehr) gemütlicher Fahrt durch eine so schöne Gegend, wie ich es von der Umgebung von Bergen schon gar nicht mehr erwartet hatte, war ich auch schon angekommen.

einfach ein schöner Weg mitten im Arboretum

Ein Arboretum ist eine Sammlung lebender Bäume und wenn ich mal ganz ehrlich sein soll….sehr hat es sich nicht von der normalen Natur Bergens unterschieden, nur dass halt an manchen Bäumen ein Zettel dran hing, um was für einen Baum es sich handelt. Nur die Sammlung an Rhododendren und Rosen (jedenfalls sobald diese anfangen zu blühen) hat wirklich einen bleibenden Eindruck auf mich hinterlassen. Viele der Rhododendren standen schon in voller Blüte, manche waren schon verblüht und manche werden wahrscheinlich noch etwas brauchen. Verwundert war ich aber doch schon irgendwie, da sich der Frühling in Bergen ja schon einige Zeit gelassen hat und die Osterglocken hier immer noch in voller Blüte stehen. Das Areal dieses Arboretums ist ziemlich groß und nach 2 h rumlaufen war ich einfach nur noch müde und habe mich an die Badestelle in den Windschutz von ein paar Steinen in die Sonne gelegt und bin auch prompt eingeschlafen. Ist aber auch schon ziemlich schön beim rauschen des Meeres und schreienden Möwen einzuschlafen. Die Sonne hat zwar wie schon erwähnt ihr bestes gegeben, um vom wolkenlosen Himmel zu scheinen, aber leider reicht ihre Kraft hier oben noch nicht wirklich aus, um richtig zu wärmen…..irgendwann bin ich dann jedenfalls ziemlich verfroren wieder aufgewacht. Gut getan hat es trotzdem und auf den paar Minuten Rückweg zu meinem abgestellten Fahrrad war mir dann auch schon fast wieder warm. Die Rückfahrt habe ich dann auch wieder sehr genossen, die Gegend hätte es fast mit dem aufnehmen können, was ich auf meiner letzten Fahrradtour kurz nach Ostern in der Gegend von Jena gesehen habe, wo ich ziemlich Umwege gefahren bin und letztlich sogar einen aus einem altem Bauernhof bestehenden Ort gefunden habe, ich glaube Martinsroda heißt der Ort. Egal, die Strecke ist jedenfalls landschaftlich sehr schön und wenn ich wirklich mal irgendwann länger hier in Bergen bleiben sollte, dann werde ich sicherlich versuchen mir da eine Wohngelegenheit zu verschaffen….soweit weg von Bergen ist es ja nicht. Aber keine Angst bis jetzt sieht es nicht so aus und es ist auch nicht meine Absicht ;)

okay, ein paar Exoten hatten sie schon....der Baum wirkte auf mich jedenfalls als einer der wenigen Exoten!

eine der wirklichen Schönheiten an diesem Tag!!!

alles aus Holz, auch der Kinderspielplatz....der natürlich auch von mir sofort genutzt wurde.... ;) ....

...und dabei hatte ich auch gleich mal Gelegenheit ein großes "HALLO" an alle zu schicken :-)

wollte mich ja keiner begleiten, dem ich die Kamera hätte in die Hand drückenn können :-( aber dafür gab es auch Gelegeheit Kleinigkeiten zu entdecken....

....wie hier zum Beispiel das Bienchen bei seiner Arbeit: "woman at work" *hehe*

ist das nicht ein toller Ausblick? 3m Sicht in die blaue Tiefe des Wassers... und auf der kleinen Landzunge war mein Rastplatz :-)

Morgen hat die liebe Sarah (meine Mitbewohnerin) Geburtstag und da ich keinen Plan habe, was man einem Menschen wie ihr (das soll jetzt nicht abwertend klingen!!!!) schenken könnte, werde ich ihr morgen einfach einen Kuchen backen. Da freut sie sich bestimmt drüber so gerne wie die junge Dame süßes ist. Sarah wird 22 und es ist ganz schön gemein, wenn ich daran denke, dass ich schon seid fast einem Jahr so alt bin. Ja, ja, schon klar, dass ist kein Alter, aber ich war doch gerade erst 17 und dann….genug damit, für Sentimentalität bleibt auch an einem verregneten Tag noch genug Zeit ;-)

BIO 301 Aktuelle Themen der Biodi- versität, Evolution und
Ökologie = Abgeschlossen!!!!

Nachdem ich jetzt die letzte Woche ziemlich oft gegen 5 Uhr morgens aufstehen musste, freue ich mich endlich mal wieder ausgeschlafen zu haben, was mich aber nicht daran gehindert hat heute noch eine schöne Fahrradtour zu machen. Dazu aber später, erstmal noch die Schneckengeschichte zu Ende bringen ;)

Wir haben also bis zum "Tag der Arbeit" jeden Morgen und Abend die Fallen kontrolliert (ja, das hieß auch am "Tag der Arbeit" früh um 5 Uhr aufstehen), an selbigem Tag haben wir aber auch begonnen die Dichte der Schnecken in unseren Plots zu bestimmen. Das geht eigentlich ganz einfach, in dem man die Vegetation entfernt und auf einer Fläche von 1m2 alle Schnecken findet, die sich da vor der Sonne verstecken. Da wir die letzte Woche super Wetter hatten (also für uns Menschen super) haben sich die Schnecken aber mit unter sehr, sehr gut versteckt, aber es half nichts wir haben mitunter trotzdem über 120(!!!!) Schnecken pro m2 gefunden(!!!!) Die mussten dann auch alle noch gewogen und mit etwas Futter in eine Plastiktüte verfrachtet werden. Wir wären ja schön blöd gewesen, wenn wir sie schon einmal hatten, sie dem Bauern auf dem Feld zu lassen. Wobei ich mich ernsthaft Frage, ob er dieses Jahr überhaupt Erdbeeren verkaufen kann. Diese hohe Dichte haben wir zwar nur außerhalb der Felder auf den Randwiesen gefunden, aber wenn er nichts unternimmt und die kleinen Tierchen sich dann an seine Erdbeeren ranmachen, hat der Bauer keine Chance mehr. Als wir die Schnecken jetzt gesucht haben, waren sie noch nicht ausgewachsen und selten sind sie größer als 2 cm bzw. 0,5g schwer gewesen. Aber die Wegschnecke kann bis zu 17g schwer werden und dann wird’s richtig ekelhaft. Viel kann der Bauer allerdings nicht machen, um seine Erdbeeren zu schützen, ein teurer Schneckenzaun und das Absammeln per Hand wird wohl noch das effektivste sein….

Frühmorgendliche Fahrt durch den Frühnebel über die Brücke nach Askøy


Das Erdbeerfeld auf Askøy...die großen Berge im Hintergrund gehören schon wieder zur Kommune von Bergen

Gestern musste ich auch mein letztes Essay für BIO 301 abliefern. Das schrieb sich leider nicht von alleine, auch nicht wenn wir den ganzen Tag auf dem Feld waren, um Schnecken zu sammeln. Das lesen der zu dem Essay notwendigen Informationsquellen hatte ich zum Glück schon letztes Wochenende erledigt, sodass es wirklich "nur" noch schreiben hieß…Über das lesen habe ich natürlich auch vergessen die sorgfältig ausgewählte Karte für meine Mutter zum Geburtstag abzuschicken….und dass auch noch zum vollendeten halben Jahrhundert. Nicht mal anrufen konnte ich sie an diesem Tag….Schande über mich!!!! Aber wenigstens an dieser Stelle: Alles, alles Gute Nachträglich zum Geburtstag und ja, die Karte bekommst Du auch noch!

Der letzte Tag der Feldarbeit auf Askøy verabscheidet sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang

Jedenfalls fing ich dann Donnerstag 21 Uhr an, mein letztes Essay zu schreiben und Freitag hatte ich zum Glück den ganzen Tag Zeit. Wie man sich aber sicherlich denken kann, ist es nicht wirklich lang geworden….zum bestehen des Kurse wird’s aber bestimmt reichen.

Gestern Abend war dann gleich auch noch feiern angesagt, immerhin musste man das mal ausnutzen. Rakel, die im Lesesaal nebenan sitzt, hatte ihre Masterarbeit zu präsentieren und hier wird das anscheinend richtig zelebriert. Von Deutschland habe ich das noch nicht gehört, aber in Deutschland war ich auch noch nie auf einer Diplomarbeitsverteidigung. Jedenfalls direkt nach ihrer Präsentation hatte Rakel ihre Master-Prüfung wo sie über ihre Arbeit ausgefragt wurde und anschließend gab Sekt und Kuchen. Das konnte ich mir wegen meines Essays leider nicht leisten (bitte ein Dose Mitleid für mich aufmachen an dieser Stelle :-D ). Immerhin habe ich dann gegen 18:30 Uhr endlich dieses blöde ding abgeschickt und fertig mit diesem Kram *jippieh*

Dann hieß es noch Zutaten für einen einfachen Salat besorgen und selbigen mit zur Party von Rakel bringen. Die Party war in der Uni und zumindest zu Beginn war es noch eine sehr förmliche und steife Angelegenheit. Die einzelnen Betreuer und guten Freunde von Rakel überschütteten sie geradezu mit Lob und kleinen Geschenken. Sie hat ihre Sache aber soweit ich weiß auch ziemlich gut gemacht.

Gegen 22 Uhr und zuviel Bowle im Blut, haben Konstanze und ich uns dann noch zur letzten ESN-Party in diesem Semester auf den Weg gemacht. So richtig Lust hatten wir eigentlich keine, aber wenn man in seinem Erasmusjahr nicht auf einer einzigen war, könnte dass schon als kleines Armutszeugnis angesehen werden ;-). ESN, weiß gar nicht genau, was das ausgeschrieben heißt, aber es ist eine Vereinigung von Studenten, die sich in einer Studentenstadt wie Bergen oder auch Jena um die dortigen Erasmusstudenten kümmert und Parties und Ausflüge organisiert.

Nach der Party wusste ich jedenfalls mal wieder definitiv, dass diese Art Parties einfach nichts für mich sind. Die Musik war so laut, dass die Scheiben geklirrt haben, man sein eigenes Wort nicht mehr verstand und einem die Trommelfelder fast geplatzt sind. Gegen 1 Uhr morgens habe ich mich dann jedenfalls leicht entnervt von Konstanze verabschiedet und mich wieder auf zur Uni gemacht, um mein Zeug zu holen. Ach ja es ist schon echt ein Vorteil, wenn man da arbeitet und auch noch nach 20 Uhr reinkommt ;)

Dort saß immer noch eine kleine Gruppe alkoholisierter Norweger, die ebenfalls bei viel zu lauter Musik, immer noch Rakels Abschluss der Masterarbeit feierte und wo ich mich noch für ein Viertelstündchen dazugesellte. Irgendwie hatte ich gehofft mein Alkoholspiegel im Blut würde sich schneller senken, zumal nach dem kleinen Spaziergang zur Uni an der frischen Luft, aber dummerweise war dem nicht so und das nach Hause kommen auf dem Fahrrad war nicht ganz einfach. Schlangenlinien bin ich aber nicht gefahren, sonst hätte mich das Polizeiauto am Straßenrand wohl angehalten… ;-)

Mittwoch, April 25, 2007

Gemeine Ökologen….

Einen wunderschönen guten Morgen!!!

Irgendetwas mache ich garantiert falsch!!! Wer steht in seinem Erasmus-Aufenthalt bitte 4:30 Uhr auf, um arbeiten zu gehen??? Es ist gerade genau 5 Uhr und ich habe noch ein ganzes Stück Zeit, bevor ich in die Uni fahren muss. Aus Angst den Wecker zu überhören, habe ich die ganze Nacht schlecht geschlafen und dann halb 5 beschlossen aufzustehen. Bevor man noch mal für eine halbe Stunde einschläft und dann aus dem Tiefschlaf gerissen wird, wache ich dann doch lieber selber auf. Außerdem habe ich so Zeit noch einen Blog-Eintrag zu schreiben ;)

Bereits am Montag ging es ziemlich zeitig los, denn um 8 hieß es sich in der Uni mit Björn Arild treffen. Er ist derjenige, für dessen Projekt Kathrin, Robin und ich eigentlich angestellt sind. Seid Ende Februar arbeite ich ja für einen meiner hiesigen Professoren als HiWi und habe bisher im Wesentlichen Milben aus Proben von unterschiedlich alten Moränen eines Gletschers sortiert.

Am Montag hieß es dann aber endlich mal Feldarbeit machen. Da Robin Montagvormittag seinen Sprachkurs hat sind nur Kathrin und ich mit Björn Arild zum Feld raus gefahren. Das Feld ist ein Erdbeer-Feld auf Askøy, einer Insel die zwischen Sotra und Bergen liegt (nach Sotra hatte ich im Herbst schon mal eine 2-tägige Radtour unternommen).

Besagtes Feld ist einer regelrechten Invasion von Schnecken ausgesetzt, die man sich gar nicht vorstellen kann. Ich habe noch nie so viele Schnecken auf einem Haufen gesehen! Die Schnecke, von der das Feld richtiggehend bedroht wird, ist eine eingewanderte Schnecke aus Spanien, die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus). Das Problem bei dieser Schnecke ist, dass sie sich im hiesigen Klima ausgesprochen wohl fühlt und kaum natürliche Feinde hat, zusätzlich mixen sich wahrscheinlich 2 nahe miteinander verwandte Arten und es besteht die Befürchtung einer "Superschnecke" der weder Kälte noch anhaltende Trockenheit etwas ausmacht.

hier mal ein nettes Bild, es war schon ziemlich dunkel und ich habe nicht wirklich gesehen was ich fotographiert habe, also nicht so auf die Qualität achten ;) (deshalb aber auch die roten Punkte, die die Schnecken markieren)

Wollte ja eigentlich noch nen Maßstab daneben legen, damit man ungefähr die Größenverhältnisse ergennt... Die ziemlich helle Schnecke in der Mitte ist ca. 0,5 cm lang (ist auch keine Wegschnecke) und die anderen sind auch noch nicht ausgewachsen, aber da kann man sich vielleicht vorstellen wie groß der Bildausschnitt ist ;)

Wir haben am Montag in besagtem Feld einige Fallen aufgestellt, nicht für die Schnecken, sondern für Käfer. Denn was Björn Arild untersuchen möchte, ist, ob es nicht vielleicht doch noch ein paar natürliche Feinde dieser Schnecken gibt. Dazu möchte er 3 verschiedene Arten von Laufkäfern auf ihren Mageninhalt untersuchen um zu sehen, ob diese Käfer, die u. a. auch Schnecken auf ihrem Speiseplan stehen haben (aber eben leider nicht nur), sich überhaupt noch an diese Beute herantrauen, oder nicht vielleicht doch lieber auf einfachere Beute zurückgreifen. Die Wegschnecke hat nämlich eine ultimative Verteidigungsstrategie: Schleim, und zwar ausgesprochen klebrigen und enorm viel. Bis man den wieder von den Händen abbekommt…. echt ekelhaft die Viechters ;)

Björn Arild und ich beim erstellen eines Plots mit Fallen

schön nach Maß und in regelmäßigem Abstand werden die Löcher gemacht.....

..... in die dann die Fallen (spezielle Plastikbecher) hineingesetzt werden.....

..... und zum Schluß gibt es noch ein Dach, um vor dem Regen zu schützen

Nachdem wir am Montag also die Fallen aufgestellt haben, müssen sie regelmäßig 2 Mal am Tag kontrolliert werden, um andere Tiere, die nicht gefangen werden sollen wieder freizulassen, das Wasser, das von den Seiten hereinläuft aus zu leeren und die gefangenen Käfer für spätere Untersuchungen mitzunehmen. Das die armen Kreaturen diese Untersuchung nicht überleben werden, ist leider mal wieder typisch für Ökologen…

Na gut, ich muss mich dann mal auf die Socken machen und mich bei echtem Ekelwetter auf die Feldarbeit stürzen ;) Einen schönen Tag da unten im Süden, oder sollte ich Euch vielleicht auch besser Ekelwetter wünschen, bei der anhaltenden Trockenheit?

Sonntag, April 22, 2007

Ankunft die 3. in Bergen


Wow, was für eine unchristliche Zeit, im Moment ist es dreiviertel 10. Gerade habe ich einen neu gewonnen Freund noch verabschiedet und Bergen zeigt sich mal wieder von seiner typisch regnerischen Seite. Deswegen auch endlich mal wieder ein Eintrag von mir. Letzten Freitag (13.04.07) bin ich wieder gut in Bergen angekommen. Der Flug war eigentlich sehr schön, nur über dem Meer hat man sich gefühlt wie in einem schlecht gefederten Bus auf noch schlechterer Straße. Es waren kaum Wolken am Himmel, sodass der Flug über die Skandinavische Halbinsel fast zur Sightseeing tour geworden ist und der Pilot hat es sich auch nicht nehmen lassen, auf ein paar "Sehenswürdigkeiten" hinzuweisen: „Links sehen sie gleich Kopenhagen [….] rechts Göteborg“ ;) Über Bergen musste der Pilot dann noch eine Schleife drehen, was bei der guten Sicht wirklich toll war, da man Bergen selten aus der Vogelperspektive zu sehen bekommt!

Da das Wetter so toll war, habe ich mich noch Kathrin und Konstanze angeschlossen, die sich 19 Uhr treffen wollten, um den Stolzekleiven hoch zu gehen. Der Stolzekleiven ist so was wie eine sehr, sehr steile Treppe, die 300 Höhenmeter überwindet. Bin sie an diesem Tag zum 3. Mal hochgegangen und während man sie hochgeht, fragt man sich, warum man sich das eigentlich antut. Wenn man oben angekommen ist fällt es einem aber spätestens wieder ein ;) Die Aussicht ist wirklich toll von da und wenn nicht gerade wieder die halbe Stadt auf dem Weg nach oben ist, kann man auch wirklich mal Ruhe genießen.


Aussicht vom Stolzekleiven am Abend


etwas weiter findet man wunderbar idylische Seen...glasklar und eiskalt!

Samstag war dann gleich mal noch ein treffen in der Uni des Hiwi-Jobs wegen und dann hieß es packen und vorbereiten für die nächste Finse-Exkursion (Kartoffelsalat machen und noch ein wenig im Pensum-Buch lesen). Meine Mitbewohnerin war freundlicherweise in der Nacht noch ein Nachspil zu veranstalten (obwohl sie wusste, das 3 Leute von ihrem Flur zeitig aufstehen mussten) sodass, nachdem die meisten Parties gegen halb3 zu ende waren und es endlich ruhiger wurde, es gegen halb 4 wieder laut wurde und ich in meinem Zimmer die "Unterhaltung" von 5 alkoholisierten Studenten mit anhören musste und die Stöckelschuhe auf dem Flur sehr zu einem erholsamen Schlaf beitrugen. Ich hätte sie erwürgen können. Aber gut, dafür ist es ein Wohnheim….

Bei strahlendem Sonnenschein trafen wir uns gegen dreiviertel 10 am Bahnhof und waren dann kurz vor 13 Uhr in Finse. Die Landschaft und alles ändert sich ja auch ohne Schnee schon kräftig, aber mit Schnee….hab es kaum wieder erkannt. Es ist schwierig zu beschreiben und die Fotos geben nur einen mäßigen Eindruck von diesem Schneemassen und der wunderschönen Landschaft.


Nachdem wir den Zug ca. 5 Minuten zu lange aufgehalten, weil es nicht so einfach war, die Skier aus dem Zug rauszubekommen und die Skier, die nicht zur Gruppe gehörten im Zug zu lassen. Als das dann endlich geschafft war, hieß es Skier anschnallen und auf zur Unterkunft. Bis auf die wenigen erfahren Leute hatten sich alle richtig warm eingepackt und bei dem strahlendem Sonnenschein und den schweren Rucksäcken wurde es schneller wärmer als erwartet. Lange hat es nicht gedauert, bis fast alle im T-Shirt Ski gefahren sind. Eine sehr interessante Erfahrung!

Ankunft an unserer Unterkunft der Forschungsstation in Finse. Leicht eingeschneit, hieß es erstmal den Eingang freischaufeln

Wirklich sehen tut mans vielleicht nicht, aber die Jungs mußten ganz schöne Schnee - Massen bewegen ;)



nette Aussicht, aber ganz ehrlich....auf Dauer wäre das echt nichts für mich!


der erste kleine Ausflug, noch auf eigene Hand und ohne Exkursionscharakter...


der kleine "Ort" Finse


stürze, hier Aurelie im Bild, waren bei vielen von uns an der Tagesordnung, da die meisten wenn überhaubt nur mit Alpin-Ski Erfahrung hatten, aber nicht mit Langlauf-Skiern!
Ernsthaft verletzt hat sich keiner, aber die Lacher waren dafür umso heftiger :D



Der 1. Tag geht zu Ende

Leider hat das Wetter nicht lange gehalten und schon am nächsten Tag war es recht unangenehm und der Nebel wurde irgendwann so dicht, dass wir zur Pause gezwungen wurden und dann umkehren mussten. Die nächsten Tage kam noch Sturm und starker Schneefall dazu, sodass unsere täglichen Exkursionen immer kürzer wurden und zum Schluss nicht mehr dazu dienten, Spuren, Tiere oder anderes interessantes zu entdecken, sondern nur noch um das "Material" zu testen und einfach zu erleben, wie es ist bei solchem Wetter unterwegs zu sein. Wäre ich mit mehr oder weniger allein gewesen, ich hätte mich verirrt und wäre früher oder später erfroren, aber dank der erfahrenen Leute, die fast immer wussten wo wir gerade waren, war es nie ein Problem. Das Skifahren an sich hat zumindest am 1. Tag noch richtig Spaß gemacht, dann wurde es aufgrund mangelnder Stahlkanten (schlecht wenn man auf unebenen Eisflächen unterwegs ist) und prinzipiell einfach nicht die richtiger Sorte Ski immer unangenehmer. War nur froh, dass der Wind so stark war, dass man meine Fluche nicht gehört hat ;) Ich weiß jetzt jedenfalls welche Sorte Ski ich mir kaufen werde, wenn ich mal zuviel Geld übrig habe und Skier brauche.

Aber alles in allem war es eine tolle Woche und die Gruppe war wieder sehr gut, das zusammenarbeiten war spitze und zu lachen und zu feiern gab es viel. Torstein hatte seinen Ethanol wieder mitgebracht, aber nachdem letzten Mal im Herbst waren alle vorgewarnt von uns und es war eigentlich keiner so richtig betrunken. Oliver, der Schweizer den es im Herbst so richtig erwischt hatte, war zum Winterkurs extra noch mal angereist und er durfte so einige Kommentare über sich ergehen lassen ;) Aber es war toll, dass er da war! Zumal er jetzt auch 3 Kommilitonen von mir, die gerade in Bern studieren kennt und es einfach manchmal toll ist, wie klein die Welt doch ist! Ein weiterer Schweizer, nur für diesen Kurs angereist, hatte diese Nacht noch bei mir Unterschlupf gefunden, da wir noch eine Party veranstaltet haben und es blöd für ihn gewesen wäre von Fantoft noch zur Jugendherberge zu fahren. Meine Gastfreundschaft hat dann aber nur sein Gepäck in Anspruch genommen, da er dann noch mit anderen in die Stadt gefahren ist und irgendwo bei einem Nachspil versumpft ist und ein Taxi nicht organisierbar war und der erste Bus am Sonntag erst wieder gegen 7 fährt. Da er aber um 9 Uhr schon wieder von mir aufbrechen musste wird er wohl jetzt die Zugfahrt nach Oslo schlafend verbringen ;) Naja, es war jedenfalls schön so viele neue und alte Bekannte zu treffen! Hier noch ein paar Bilder mehr von der Woche...



Erzwungene Pause hinter einer improvisierten Mauer aus Skiern und Schnee, die vor dem eisigen Wind schützte....es ist unglaublich, wie schnell sich das Wetter ändert!


beim ausgraben von Schneeprofilen, bis zu 2m tiefe Profile haben die einzelnen Gruppen gegraben, hier Lars bei der Arbeit


die anderen 4 Gruppen waren etwas weiter von uns entfernt

Bahnstrecke und dahinter unsere eingeschneite Unterkunft

ja, es gibt tatsächlich noch Leben unter dem Schnee


Spaß hatten wir natürlich auch viel und da es an Schlitten mangelte haben wir einfach Plastiktüten genommen ;)

gut gewappnet konnte es raus in den Sturm gehen....da habe ich meinen Fotoapparat aber drin gelassen, deshalb leider keine Bilder von gegen den Schneekämpfenden Menschen mit weißen, vereisten Gesichtern und Klamotten

Am letzten Tag ist das Wetter dann doch nochmal recht freundlich, immernoch sehr windig, aber mit guter Sicht....

Montag, Februar 05, 2007

Hallöchen Ihr Lieben,

nach inzwischen schon mehr als 2 Wochen wieder in Bergen, kommen nun auch mal wieder ein paar Einträge von mir. Zunächst aber noch vom letzten Jahr! Das meiste habe ich ja eh schon geschrieben, aber aufgrund mangelnder Bilder, mangelnder Zeit und dann einfach Faulheit oder wichtigeren Vorhaben ;), noch nicht ins Netz gestellt. Das wird aber jetzt nach und nach nachgeholt ;) Der zuletzt veröffentlichte "Post" war der vom 2. Dezember 2006 "Vorspil".

Donnerstag, Dezember 14, 2006

Aufbruchstimmung und viel Kauderwelsch....

nachdem Konstanze letzten Freitag schon von Fantoft ins Stadtzentrum gezogen ist, hat uns auch Marlen verlassen. Sie hat zwar nicht bei mir mit im Flur gewohnt, aber ist mir doch zu einer lieben Freundin geworden, die ich hier auch sehr vermissen werde! Ein großer Koffer und eine Tasche von ihr haben sich bei mir im Zimmer bis gestern Abend breit gemacht....diese Sachen haben heute Verena und ihr Bruder mitgenommen. Verenas Bruder ist am Sonntag mit dem Auto (mit der Fähre) in Bergen angekommen. Nachdem es die Nacht vor seiner Ankunft noch große Aufregung gab, weil es auf seiner Fähre im Maschinenraum gebrannt hat. Aber alles halb so wild, die Fähre hatte nur 3,5 h Verspätung. Dafür haben die Leute die diese Fähre Richtung Heimat verwenden wollten jetzt nur ein kleines Problem, da diese Fähre jetzt bis 25.12. wegen Maschinenschaden nicht fährt. Großer Schock für Urban und Claudia aus meinem Norwegisch-Sprachkurs, die morgen eigentlich von Bergen nach Hirthals fahren wollten. Zum Glück hatten sie nochmal nachgeguckt und es rechtzeitig festgestellt, denn sonst häten sie ein echtes Problem gehabt. In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen der Colorline steht nämlich auch geschrieben, dass man sich um Terminänderungen selber kümmern muß und so hätten sie es vielleicht gar nicht gemerkt. So fahren sie heute Abend mit einem Auto, was des öfteren mal den Geist aufgibt, nach Oslo. Ohne Schneeketten. Allerdings meint Claudia, dass sie in Österreich im Winter auch nie Schneeketten braucht. Naja, ich drücke den beiden die Daumen!!

Am Montag hat Verena noch ihren Geburtstag gefeiert, nachdem sie ihre mündliche Prüfung in Norwegisch hinter sich gebracht hat, konnte auch sie endlich ein bissel ausspannen. Dann fing bei Ihr das packen und putzen an. Habe ich schonmal erwähnt, dass ich leere Räume nicht leiden kann?? Die sehen dann so furchtbar unpersönlich aus und Verenas Zimmer war immer so gemütlich! Die doofe! Muß sie einfach ganz nach Hause fahren.....werde das gemeinsame Frühstück mit ihr sehr vermissen.....und naja alles andere und sie selber natürlich auch ganz schrecklich!!!

Allerdings habe ich auch gemerkt, dass ich selber noch gar nicht so richtig in der Lage bin zu realisieren, dass sie nicht wieder hoch kommt.....in meinem Kopf ist gerade einfach zuviel gewusel. Erschöpfung vom Lernen, Freude auf Zuhause, immerhin sind es nur noch 4 Tage, bis ich wieder da bin. Bedauern, dass viele Leute nicht wieder kommen....Lustlosigkeit und Müdigkeit. Habe ja morgen noch eine letze Klausur. Allerdings konnte ich mich so gar nicht mehr konzentrieren. Saß 2 h über meinem Buch, ohne einen einzigen vollständigen Satz zu Ende zu lesen.....Linn, eine Norwegerin, mit der ich gemeinsam Vorlesungen gehabt habe, hat es mir gestern abend so erklärt, dass es meine Reaktion auf das hieseige Wetter und die Dunkelheit wäre. Auch wenn ich es bewußt nicht wirklich wahrnehmen würde, so würde es doch meine Konzentrationsfähigkeit beeinflussen. Keine Ahnung ob es so ist, oder ich mit den Gedanken einfach nur schon zu Hause in Jena bin ;) Linn hat morgen auch noch dieses letzte Examen und sie ist wirklich gut vorbereitet. War heute nochmal bei ihr und sie hat mir viel erklärt und erzählt, aber ich denke nicht, dass es zum Bestehen reichen wird. Dabei habe ich schon wieder festgestellt, was für ein Chaos in meinem Kopf doch herrscht. 3 Sprachen aufeinmal, ist einfach echt zuviel!!! Teilweise, weiß ich die Wörter in keiner Sprache mehr, manchmal nur in einer und das ist nicht zwingend Deutsch! Und eigentlich möchte ich meine eigene Sprach gerade auch keinem Zumuten ;) Glücklicherweise geht es hier aber vielen so....z.B. überlege ich die ganze Zeit, wie das Haustier von ihr heißt....also nicht den Namen, aber die Art....so ein wieselartiges Tierchen, was sich viele als Haustier halten.....sind das Frettchen?? Glaube irgendwie nicht, aber naja...fällt mir schon wieder ein....

Gestern Abend bei Linn habe ich auch meinen ersten richtigen Glühwein in dieser Saison getrunken, den meine lieben Eltern im Sommer mit hoch gebracht haben. Sergio und ich waren zu einer kleinen Weihnachtsfeier bei ihr und ihrem Mann eingeladen. Bei Glühwein und Juløl (Weihnachtsbier!!!) gabs dann sehr nette Gespräche über Gott und die Welt, nur nicht über Biologie, oder die Uni!!! Lins Mann, Paolo, kommt aus Costa Rica. Über Silvester und den kompletten Januar werden sie bei seiner Familie in Costa Rica verbringen und ich beneide sie ein wenig um das tolle Wetter, dass sie dort haben werden ;)

Meine Mitbewohner sind gerade fleißig beim Plätzchenbacken, Konstanze ist auch mit dabei und ich werde mich gleich anschließen. Heute Abend werde ich mich noch gebührend von Urban und Claudia verabschieden, die sich gegen 23 Uhr nach Oslo aufmachen. Morgen früh werde ich mich dann bestimmt ziemlich blamieren, aber versuchen kann man es ja mal, vielleicht ist ja doch mehr hängen geblieben, auch wenn ich es wirklich bezweifle....